[Rezension] Holding Up the Universe - Jennifer Niven


Holding Up the Universe - Jennifer Niven 

Rezensionsexemplar, Werbung




Bewertung ★★★★☆
“We're all weird and damaged in our own way. You're not the only one.”

“Dear friend, You are not a freak. You are wanted. You are necessary. You are the only you there is. Don’t be afraid to leave the castle. It’s a great big world out there. Love, a fellow reader”


Infos


Titel: Holding Up the Universe
Autoren/Herausgeber: Jennifer Niven
Seitenzahl: 432
Produktform: Taschenbuch
Sprache: Englisch
Verlag: Penguin
Preis € (D) 8,99 

Inhalt


Libby ist klug, witzig, verständnisvoll, ehrlich. Sie ist leidenschaftliche Tänzerin, eine schnelle Läuferin und sie liest gerne. Doch seit sich Trauer und Angst nach dem unerwarteten Tod ihrer Mutter als unermesslich viel Körpergewicht festgesetzt haben, ist sie nur noch als „Americas Fattest Teen“ bekannt. Die ganze Nation konnte mitverfolgen, wie sie als 13 Jährige mit einem Krahn aus dem Haus gehoben und in eine Klinik gebracht werden musste. Das alles hat unsichtbare Spuren hinterlassen. Nach Jahren der Abwesenheit, nach Therapien, Gewichtsverlust, einsamen Stunden in ihrem Bett wagt Libby einen Schritt ins wahre Leben zurück. Doch die Rückkehr in die High School verunsichert Libby, denn sie rechnet fest damit, dass sie sich innerlich für all die demütigenden Worte und Taten wappnen muss, die dort auf sie warten werden...

Jack scheint ein ganz normaler High-School-Typ zu sein. Eine Schar frecher Freunde um sich herum und eine on-off Beziehung mit einem der hübschesten und beliebtesten Mädchen des Jahrgangs. Er hat oft einen abfälligen oder spöttischen Spruch auf den Lippen und wirkt damit arrogant oder überheblich. Doch keiner weiß, dass all das nur eine Fassade ist, um von einem gute versteckten Geheimnis abzulenken: Jack kann keine Gesichter erkennen, nicht einmal die von seiner eigenen Familie. Für ihn verschwimmen alle Menschen zu einer unkenntlichen Masse aus fremden Personen, der er hilflos gegenüber steht.

Als einer von Jacks Freunden in der Schule auf die glorreiche Idee kommt ein Spiel namens „Fat Rodeo Girl“ anzufechten und Jack widerwillig dem Gruppenzwang folgt, treffen Jack und Libby auf unliebsame Weise aufeinander und ihr Leben wird nicht mehr so sein, wie es vorher war. 

Kritik

„Holding Up the Universe“ ist Jennifer Nivens zweites Jugendbuch, das wieder mit speziellen Charakteren und deren Schicksalen, Eigenarten und Krankheiten glänzt. Die Autorin schafft es erneut mit einer leichten verständlichen Sprache und treffenden Erklärungen einen leichten Lesefluss zu gewährleisten, aber inhaltlich auf ernste Problematiken und Themen einzugehen, welche vielen Lesern vermutlich nicht einmal bekannt sind. Was ist es, das das Buch und die Art, wie es die Thematik behandelt ausmacht? Nivens Darstellungen sind schonungslos, aber dennoch unterhaltsam und voller Humor. Die ausgewählten Themen wie Übergewicht, Prosopagnosia, Gruppenzwang, Erwachsenwerden, Verlust eines Elternteils oder Scheidung regen zum Nachdenken an und bestärken einen selbst darin, sich in seiner eigenen Haut wohl zu fühlen und mit innerer Haltung, Ausdauer und Mut durch das Leben zu gehen. Auf diese Weise ist es auch ein tolles Buch für eine Schullektüre, da es insbesondere um das Jugendmilieu in der Schule geht und Jugendliche noch am häufigsten lernen müssen eigene Schwächen und die von ihren Mitmenschen zu akzeptieren. Niven erleichtert es aber Menschen jedes Alters sich besser einzufühlen und mit einem erweiterten Horizont erkrankten Menschen zu begegnen bzw. offener und toleranter im Allgemeinen gegenüber eigenen und anderen „Flecken“ d.h. Schwächen, Unsicherheiten, Eigenheiten und Schicksalsschlägen zu sein. Es geht vor allem darum, über sich hinauszuwachsen und selbstbewusst nach vorne zu blicken. Wie schwer das, eingebunden in gesellschaftlichen Konventionen, sein kann und auf welche Hindernisse „gezeichnete“ Personen stoßen, stellt Nivens Buch wundervoll vor. Andersartigkeit führt auch in der Geschichte von Jack und Libby leider zu oft zu Ausgrenzung, Bloßstellung bis hin zu verbalen und körperlichen Übergriffen, die auch psychisch Spuren hinterlassen.

Ein paar Spoiler im nachfolgenden Teil, in dem ich näher auf mein Leseerlebnis eingehe:

Die recht ernste Thematik wird von Niven in eine Art Liebesgeschichte eingebunden, in der auch der Wert von Familie und Freundschaften nicht zu kurz kommt.

Nachdem ich persönlich am Anfang einige Kapitel gebraucht habe, um in die Story hineinzukommen und mich auf die beiden Hauptcharakteren einzustellen, hatte ich sehr viel Spaß dabei, die Geschichte von Libby und Jack hautnah mitzuverfolgen, ihren einsichtigen Worten zu lauschen, ihre innere Stärke zu bewundern und mit jedem einzelnen von ihnen auf einen guten Ausgang hoffen.

Das Ende hätte für mich etwas weniger aus „rosaroter“ Brille betrachtet werden können, andererseits war es Niven unter Umständen wichtig, die Liebesgeschichte zu einem solchen Abschluss zu bringen, da es ein Jugendbuch ist. Ich denke es ist auch gut, dass Libby nicht in einer platonischen Schwebe hängen bleibt, sondern als attraktive junge Frau wahrgenommen wird. Die enge Beziehung der beiden zueinander wäre aber auch ohne den Kuss und die Liebesbekundung am Ende eindeutig zu erkennen gewesen, vielleicht war sie sogar in der Mitte des Buches ohne die kitschige Darstellung um einiges intensiver und authentischer. Die Fragen, die zum Ende offen bleiben sind: Wieso kann Jack Libby auf einmal „sehen“? Wieso kann er nur sie „sehen“? Sollte man diese Aussage eventuell nur sinnübertragend verstehen? Auch war etwas unklar, wieso er zwischenzeitlich mit ihr Schluss macht, da es eher weniger zu seinem sonst sehr reifen und überlegten Charakter gepasst hat. Zudem hätte ich gerne eine ausführlichere Szene mit Jacks Eltern gehabt, als se von der Einschränkung ihres Sohnes erfahren.

Aufgrund der zuletzt genannten Gründen gibt es einen Stern Abzug. Im großen und Ganzen stehe ich aber hitnern Nivens Büchern und ihren wundervollen Charakteren, von daher: 4/5 Sternen. 


Design


Das Cover ist schlicht, aber schön, fast ein wenig rätselhaft, weil man es ohne Kontext sieht und nicht viele Bezüge zur Inhaltszusammenfassung feststellen kann. Die blauen Farbflecke erinnern an Regentropfen oder an ans Papier eingesogene Wasserfarben. Nur ein blauer Wassertropfen sticht heraus und glänzt in ihrem dreidimensionalen Erscheinen mit den Lichtstrahlen, die auf sie fallen. Dabei ist er so gut versteckt, dass er auf den ersten Blick kaum auffällt. Vielleicht geht es gerade darum. Den perfekten runden Tropfen in einer gesichtslosen Masse zu übersehen, obwohl er am schönsten ist und in all seiner Pracht funkelt und strahlt - fast wie eine Perle oder Murmel. Genau das ist nämlich diese dreidimensionale runde Kugel: eine wunderschöne Murmel, die sich von den matten Flecken abhebt. Vielleicht braucht man manchmal einfach die richtige Bestätigung von sich und von anderen, um in sich selbst diese Murmel (sprich Schönheit und Einzigartigkeit) zu erkennen.




[Rezension] Metaltown - Kristen Simmons


Hey ihr Lieben,


da bin ich endlich einmal wieder. Nach einer aufregenden Buchmesse-Woche und dem darauffolgenden Buchmesse-Blues, zwei eingetroffenen Buchboxen und meiner Teilnahme an der Lovelybooks Leserunde zu Jennifer Nivens "Holding Up the Universe" komme ich endlich dazu euch ein Update zu geben. Das Update folgt auch direkt mit einer neuen Rezension. Nein - nicht die geplante Rezension von Holding Up the Universe ... (kommt aber bald!) - sondern eine Rezension zu Kristen Simmons "Metaltown", die ich heute Abend extra nach Beenden des Buches für euch verfasst habe. Das Buch gibt es leider noch nicht in Deutschland (Ich hoffe aber sehr, dass es auch irgendwann auf dem deutschen Markt von einem Verlag übernommen wird!) und es war in einer der beiden Buchboxden drin. Ich verrate noch nicht in welcher, weil ich nicht weiß, ob alle von euch schon ihre eigenen Boxen erhalten haben. Ich bin total gespannt auf das Buch gewesen, weil mich die Kurzfassung schon unglaublich neugierig gemacht hatte und ich bin nicht enttäuscht worden. Es war sogar besser, als ich es erwartet habe und ich habe es kaum aus der Hand legen können. Alleine wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, es in die Hand zu nehmen oder irgendwo zu kaufen. Aber so ist das halt. Manchmal braucht man einfach einen kleinen Schubs von außen :) Ich kann euch das Buch nur sehr ans Herz legen. Meine komplette Rezension folgt jetzt hier:



Metaltown – Kristen Simmons

 

                                                             Bewertung ★★★★☆
"Metaltown
where factories rule,
Food is scarce,
and hope is in short supply."

Infos

Titel: Metaltown
Autoren/Herausgeber: Kristen Simmons
Seitenzahl: 378
Produktform: Hardcover
Sprache: Englisch
Verlag: Tor Teen Books
Preis $ (US) 17,99


(leider dieses Mal ohne Cover und Verlinkung, da es, wie gesagt, nicht auf dem deutschen Markt verfügbar ist)

Inhalt

Die post-apokalyptische Welt in der Colin, Ty und Lena leben, ist von einem starken Wohlstandsgefälle, Krieg, Gewalt, Hunger und einer seuchenartigen Krankheit gekennzeichnet.
Metaltown ist ein Distrikt der Nördlichen Föderation, in dem die Menschen hungrig und verarmt jeden Tag auf neue auf der Straße um ihr Leben kämpfen. Die Fabrikarbeit, die auch Colin und Ty leisten, läuft unter menschenunwürdigen Bedingungen ab. Denn: Ein Menschenleben der Arbeiterklasse ist nichts wert. Zu leicht, kann es durch ein anderes ersetzt werden. Auch außerhalb der Fabrik findet jeden Tag ein Machtkampf statt, denn Geld und dubiose Bekanntschaften führen zu Machteinfluss und Intrigen.

Zum Thema "Buchadaptionen" auf der Frankfurter Buchmesse


Hey ihr Lieben,


ihr könnt bestimmt auch kaum abwarten, dass die nächste Woche heran naht und ihr endlich durch die Hallen der Frankfurter Buchmesse wandern könnt. Wenn ihr noch eine kleine Zeitspanne Zeit frei habt oder noch nach ein paar Inspirationen sucht und das Thema Adaptionen auch so klasse findet wie ich, könnte ihr bei einer Veranstaltung von meinem buchwissenschaftlichen Uni-Seminar vorbeischauen:

Unter dem Titel “A Book is A Film is a Game” gibt es auf der FBM16 eine Präsentation von Studierenden der JGU-Mainz: Der Informationstext kommt im Anschluss. Ihr könnt auch gerne diese Veranstaltungsseite auf Facebook besuchen und Bescheid geben, ob ihr interessiert seid :) Hier erst mal genauere Informationen zum Inhalt sowie die genauen Termindaten:


Studierende der Universität Mainz stellen auf der Frankfurter Buchmesse unerwartete Forschungsergebnisse zu Literaturadaptionen vor.

Hätten Sie gewusst, dass der Oscar-prämierte Film The Revenant auf einem Buch basiert? Und dass das berühmte Online-Spiel Angry Birds mittlerweile auch als Comic und Kinofilm erschienen ist? Adaptionen im Film- und Game- und Buch-Bereich sind zahlreich und in vielfältiger Ausprägung vorhanden. Doch wie erfolgreich sind solche Adaptionen, wie hoch ist ihr Anteil auf dem Markt und inwiefern gibt es Synergieffekte?

Mit dieser Thematik befassten sich Master-Studierende des Instituts für Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg Universität Mainz im Rahmen eines Seminars des Forschungsschwerpunkts Medienkonvergenz. Diese unter der Leitung von Prof. Dr. Bläsi erarbeiteten Forschungsergebnisse sollen nun unter dem Motto A Book is a Film is a Game auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse präsentiert werden.

In Market Facts and Figures: The Adaptation Business stellen die Studierenden am 20. Oktober 2016 um 11.30 Uhr ihre Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit vor. Die Veranstaltung findet im FAIR SALON des neuartigen THE ARTS+-Bereich in Halle 4.1 statt.

Besucher der Veranstaltung sind herzlich eingeladen, die vorgestellten Ergebnisse mit den Studierenden zu diskutieren und sich die momentane Marktsituation der Literaturadaptionen vor Augen führen zu lassen.


Datum: Donnerstag, 20.10.2016

Uhrzeit: 11.30 Uhr

Ort: Frankfurter Buchmesse, Halle 4.1, FAIR SALON



[Rezension] The Raven Cycle - Maggie Stiefvater (updated)


Nachdem ich diese Serie in nicht einmal vier Wochen quasi verschlungen habe (und auch nie mehr herausrücken werde), musste ich mir einfach noch einmal die Mühe machen, um ein paar Zeilen dazu zu schreiben. Ich finde gar nicht de richtigen Worte um das auszudrücken, was ich beim Lesen empfunden habe, aber ich versuche trotzdem einmal euch diese Buchreihe schmackhaft zu machen, weil sie ech so so toll ist! Also hier ist meine Bewertung zu den Bänden, ohne Spoiler vorwegzunehmen. Als kleines Extra gibt es noch ein paar herausragende Fanarts von den beiden verlinkten Künstlern. Ich bin total begeistert davon! Wie immer findet ihr die Rezension unter der gleichnamigen Rubrik oben unter dem Header :)

PS: Eine Neuerung gibt es noch. Ich gebe euch neben den Kurzinformationen zu dem Buch als Produkt auch noch eine kleine Vorschau auf das Cover. Wenn ihr das anklickt, werdet ihr direkt zu buchhandel.de weitergeleitet, wo ihr deutschlandweit ein Exemplar in der von euch gewählten lokalen Buchhandlung kaufen könnt :)

 

The Raven Cycle - Maggie Stiefvater



Bewertung der Reihe insgesamt ★★★★★

Band 1 The Raven Boys/Wen der Rabe ruft ★★★★+
Band 2 The Dream Thieves/Wer die Lilie träumt ★★★★
Band 3 Blue Lily, Lily Blue/Was die Spiegel wissen ★★★★★
Band 4 The Raven King ★★★★☆+ (deutscher Veröffentlichungstermin noch unbekannt)


„Arbores loqui latine. The trees speak Latin.'

„If Blue was to kiss her true love, he would die.“

Infos                                  


buchhandel.deTitel: Wen der Rabe ruft
Autoren/Herausgeber: Maggie Stiefvater
Übersetzer: Sandra Knuffinke, Jessika Komina 

ISBN/EAN: 9783839001530 Seitenzahl: 464
Produktform: Hardcover/Gebunden
Sprache: Deutsch

Verlag: Script5 
Preis € (D) 18,95




Inhalt                            



Henrietta, Virginia: Blue ist nicht wie andere Mädchen; als Tochter einer Seherin in einem Haus voller Frauen mit übernatürlichen Gaben ist ihre Welt seit jeher von Magie und Übernatürlichem bestickt. Nur sie selbst scheint nichts von diesen besonderen Gaben erhalten zu haben. Aber eines weiß sie durch diese wundersamen Frauen in ihrem Zu Hause 300 Foxway: Sobald Blue ihre wahre Liebe küssen wird, würde dieser Junge sterben. Ein Grund mehr, um jeglichen Jungs aus dem Weg zu gehen. Doch das fällt ihr gar nicht so schwer, denn in ihrer Stadt gibt es vor allem nur reiche Schnösel der privaten Jungenschule Aglionby, die teure Autos fahren und ihren Luxus breit zur Schau stellen. Als Blue wie jedes Jahr am Markusabend mit ihrer Mutter auf dem Friedhof die umherwandelnden Seelen derjenigen aufschreibt, die im Laufe des kommenden Jahres sterben werden, kann sie das erste Mal selbst einen dieser Geister sehen. Es ist ein Junge ihres Alters, der einen Pullover mit einem bestickten Raben trägt – das Zeichen der Aglionby Jungs. Es gibt nur eine Möglichkeit als Nicht-Seher eine verstorbene Seele zu sehen: Entweder, weil man seine wahre Liebe vor Augen hat, oder weil man für diesen Tod verantwortlich ist...      
     Der besagte Junge steht für alles, was Blue an Aglionby verabscheut. Er ist einer der reichsten und begehrtesten Jungen auf dem Aglionby Campus, Richard Campell Gansey III. Gansey ist aus bestimmten Gründen seit Jahren besessen auf der Suche nach dem walisischen König Glendower, dessen Grabkammer irgendwo auf den Brachlandlinien (the ley lines – so etwas wie Energiepfade) vermutet wird. Wer ihn wiedererweckt hat laut einer Sage einen Wunsch frei.
     Blue trifft durch Zufall auf Gansey und seine Anhänger, Ronan, Adam und Noah und fügt sich bald (nach ersten Zweifeln) wie vorherbestimmt als fehlendes Glied in die abenteuerlustige Gruppe ein, um sich mit Ihnen auf die Suche nach Glendower zu machen. Doch nur sie weiß, dass Gansey innerhalb des Jahres sterben wird...



Kritik                              



Der Raven Cycle ist eine der spannendsten und fesselndsten Buchserien seit langem. Die Ravenboys sind mir alle so schnell ans Herz gewachsen – ein magischer Hauch, Mythen, Geisterwelten, ein verbotener Kuss und mittendrin: Blue. Die Liebesgeschichte steht dabei keinesfalls im Zentrum der Handlung (nach meinem Geschmack hätte da über die Bände hinweg ruhig ein klein wenig mehr sein können). Die Erzählstränge laufen aus allen Perspektiven zusammen und spiegeln jeden einzelnen Charakter in vollem Umfang, mit allen Stärken und persönlichen Schwächen wieder. Die Handlung ist Action-bepackt und weist neben Fantasy-Merkmalen auch leichte Elemente aus Krimis und Thrillern wieder.
     Die abenteuerliche Suche nach Glendower wird in jedem Band weiter ausgebaut und komplexer. Es kann hier aber nicht auf die vielen cleveren Schachzüge und Charakteristiken der Figuren eingegangen werden, ohne dabei zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, deshalb wartet um einiges mehr auf den Leser, als hier vorgestellt werden kann. Das gilt sowohl für die Geheimnisse einzelner Charaktere, für ihre Beziehungen zueinander als auch für die zauberhaften Orte und Kreaturen, denen Stiefvater Leben einhaucht. Alles ist miteinander verknüpft und spielt einem größerem Ganzen zu, dessen Bedeutung erst am Ende erfasst werden kann.
     Weil es so gut hier hinein passt und Maggie Stiefvater unglaublich wundervolle authentische Charaktere geschaffen hat, die das Buch zum Leben erwecken und die sich mit jedem Buch weiterentwickeln, kommt hier noch eine kurze Charakterbeschreibung des ersten Bandes: 


© xla-hainex

„Blue didn’t reply. She wasn’t interested in telling other people’s futures. She was interested in going out and finding her own.“ 
Blue Sargent ist seit ihrer Kindheit von Magie umgeben aber erfolglos darin, selbst Fähigkeiten einer Seherin aufzuweisen. Ihre einzige Besonderheit liegt darin, dass sich in ihrer Anwesenheit übernatürliche Kräfte verstärken. Sie ist ein bisschen sonderbar, fast seltsam und zu eigen für die Leute aus ihrer eigenen Schule, dabei ist sie liebenswürdig, neugierig, selbstbewusst, schlagfertig und fasziniert von der Magie der Natur und der Welt, die sie umgibt. 



“Gansey had always felt as if there were two of him: the Gansey who was in control, able to handle any situation, able to talk to anyone, and then, the other, more fragile Gansey, strung out and unsure, embarrassingly earnest, driven by naive longing.”

Gansey kommt aus einer altreichen Familie, der alles Glück und Geld wie von Zauberhand zuzufallen scheint, weshalb er selbst auch keine großen Gedanken daran verschwendet Geld auszugeben oder Probleme anderer mit Geld zu lösen. Dabei ist es ihm persönlich noch nicht einmal wichtig. Er kennt es einfach nur nicht anders und tappt so ungewollt immer wieder in unangenehme Situationen hinein. Er hat die Fähigkeit alle Augen auf sich zu ziehen, mit Leichtigkeit Konversationen zu führen, sich zu intelligent und wortgewandt auszudrücken und all das zu bekommen, was er möchte. Hinter diesem Gansey verbirgt sich doch auch eine ganz andere zerrissene, angetriebene Persönlichkeit, die an Wunder und Magie glaubt und alles für seine Freunde aufopfern würde.


„I am being perfectly fucking civil“

Ronan Lynch ist seit dem Tod seines Vaters ein Draufgänger, ein Rebell, ein Meister der Träume, er liebt es Gas zu geben, die Schule zu schwänzen und ab und zu seine Schlagfertigkeit zu zeigen – jedoch nicht mit Worten. Er ist energetisch, wütend, aufbrausend, doch wenn man genauer hinschaut, sieht man den Menschen, den Gansey von früher kennt und der einen einfühlsamen und sensiblen Kern hat mit einem Leuchten in den Augen...





 
“Adam had once told Gansey, "Rags to riches isn't a story anyone wants to hear until after it's done.”

Adam Parrish kommt aus einer Wohnwagensiedlung und erkämpft sich das Geld für seine Privatschule jeden Tag mit unzähligen Nebenjobs und einer verbissenen Lernbereitschaft, weil er nach mehr strebt, als das Leben ihm bisher gegeben hat: nämlich eine stumme Mutter und einen gewalttätigen Vater. Adam will raus, er will aufs College und sein eigener Herr sein, nicht jeden Cent einzeln umdrehen und auf Gefälligkeiten von anderen warten müssen. Er ist intelligent, strebsam, unsicher, jähzornig, neidisch, verbittert, er versucht mitzuhalten, sich anzupassen und alles aufzuschnappen, was Gansey ihm ohne Mühe und Anstrengungen vorlebt und...er steht wahnsinnig auf Blue.



“Depending on where you began the story, it was about Noah Czerny”
Noah ist liebenswürdig, unauffällig, lebensfroh, lustig und er scheint manchmal fast in der Menge unterzugehen...


Fazit                    

Ich bin von der Welt, die Maggie Stiefvater hier entworfen hat, und Stiefvaters Recherche über die Ley Lines sowie die walisischen Mythen total begeistert. Ihre Erzählung hat mich seit dem Prolog des ersten Bandes mitgerissen. Die Charakterdarstellungen und ihre faszinierende und nachvollziehbare Entwicklung, die Dialoge, die Kopplung von Magie und Realität, von Träumen und Wünschen hat mich nicht mehr losgelassen und die unerwarteten Handlungsstränge und Wendungen haben ihr übrigen beigetragen, um diese Serie zu einer besten seit langen werden zu lassen – zumindest in meinen Augen. Die Serie zählt damit nicht nur zu meinen liebsten Büchern des Jahres, sondern zu den besten überhaupt und reiht sich definitiv in die Top 5 meiner Lieblingsbücher ein. Die Serie hat hin und wieder kleine Schwächen z.B. bleiben viele Fragen am Ende des vierten und letzten Bandes unbeantwortet und hin und wieder fehlt im Gesamtbild ein Funke, um unabhängig von meinen Gefühlen und meinem Leseerlebnis die volle Punktzahl zu geben – besonders im Vergleich zu anderen Fantasy-Serien – aber für mich bleibt diese Serie ein Goldstück, das ich nicht zu finden gehofft habe, als ich das erste Buch zu lesen begonnen habe. Zum Glück hat Stiefvater vor einiger Zeit ein Sequel in Form von einer Fortsetzung über Ronan angekündigt. Mit viel Glück kommen da vielleicht auch die einen oder anderen bekannten Gesichter vor. Ich hoffe es sehr! „Make way fort he Raven King“ und lasst euch von der Magie und dem Charme der Raven Boys und Blue in den Bann ziehen. Lesen! :)


Bilder Credit: 
Die unbeschreiblich tollen Bilder sind natürlich nicht von mir, sondern von:




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