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“Wisst ihr, was ich mir manchmal vorstelle? Dass man so eine schöne Zeit einfach in ein Marmeladenglas stecken könnte. Und wenn man unglücklich ist, dreht man einfach den Deckel auf und schnuppert ein bisschen daran.”
- Cornelia Funke, „Die Wilden Hühner“
Wer von uns kennt dieses leicht melancholisch angehauchte Gefühl nicht? Vor allem eine unbeschwerte Kindheit mit ihrer grenzenlosen Phantasie möchte man am liebsten wie Marmelade verpacken und mit ins Bücherregal stellen. Was sich darin wohl alles tummeln würde? Fabelhafte Welten, verfressene Raupen, kämpfende Prinzessinnen, freche Raben, junge Detektive, der Geruch von Abenteuer, Feenstaub…Mein Marmeladenglas wäre auf jeden Fall voll mit Kindheitshelden und einer atemraubenden Geschichte nach der anderen.
Besser
hätte es Cornelia Funke mit ihrem Zitat sicherlich nicht ausdrücken können. Und
wo wir schon einmal bei Cornelia Funke sind. Ich LIEBE ihre Bücher! Als Kind
habe ich mir noch nicht so viel aus Autoren gemacht. Ich habe einfach der Reihe
nach alles gelesen, was mir in die Finger gekommen ist. Wirklich alles! Wenn es
ein paar wenige Namen gab, die ich nennen konnte, dann war Cornelia Funke eine
von ihnen. Ich bewundere ihre Art zu Erzählen immer noch. Es ist fast, als ob
man alle Facetten spüren könnte, egal ob Farben, Formen, Gerüche, Gefühle und
Geräusche – alles verschwimmt in ihren Erzählungen auf zu wundersame Weise zu
einem poetischen Bild, dass auf der Haut kitzelt.
"Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen. Noch viele Jahre später musste Meggie bloß die Augen schließen und schon hörte sie ihn, wie winzige Finger, die gegen die Scheibe klopften."
- Cornelia Funke; erster Satz aus "Tintenherz"
Ihre
absoluten Lesehighlights sind meiner Meinung nach „Der Herr der Diebe“, „Tintenherz“
und „Die Wilden Hühner“. Allein letzteres habe ich unendliche Male gelesen oder
als Hörbuch verschlungen (ein weiterer Höhepunkt: Sie werden sogar von ihr
selbst vorgelesen!). Sprotte, Frieda, Melanie, Trude und Wilma heißen die fünf "Hühner", die gemeinsam durch Dick und Dünn gehen und sich hin und wieder mit Sprottes herrischer Großmutter oder ihren "Lieblingsantagonisten", der Jungenbande "Die Pygmäen", auseinandersetzen müssen. Es sind
authentische Charaktere, mit denen sich jeder identifizieren kann. Es geht um
persönliche, schulische und Familiäre Schwierigkeiten, mit denen sich jedes
Kind im alltäglichen Leben konfrontiert sieht, es geht um das Erwachsenwerden,
um Träume, um die kindliche Suche nach Abenteuern und um das Glück, dass trotz all
dem jedem Tag in einem Garten mit einem selbst bemalten Wohnwagen bei wahren
Freunden und einer Tasse Tee auf einen wartet.
So
viele Mädchen sind zusammen mit diesen Charakteren aufgewachsen und aus eigener
Erfahrung kann ich sagen, dass die Geschichten auch heute noch Mädchenherzen
höherschlagen lassen. Mein Patenkind konnte nicht genug von der Reihe bekommen
und wenn solche Bücher zum Lesen begeistern können, dann sind sie ein toller
Einstieg, um ein wahrer Bücherwurm zu werden.
Meine
zweite Leidenschaft waren Detektiv-Geschichten, voller Spannung, Mystery und
unglaublich klugen jungen Helden. Ich habe sowohl Klassiker wie Enid
Blytons „Die Sechs Spürnasen“ und „Die Fünf Freunde“ geliebt, als auch
modernere Fassungen wie „TKKG“ oder Thomas
Brezinas „Ein Fall für dich und das Tiger Team“. Allein schon das Miträtseln am Ende eines jeden Kapitels mit einer speziellen Lupe hat mich fasziniert.
Dann
gibt es noch ein für die 90er Jahre wohl typisches Genre – und das sind Animes
und Mangas. Im Nachhinein wundere ich mich, dass ich mit gerade einmal 7 Jahren
schon so viel damit anfangen konnte, aber ich spüre immer wieder wie sehr mich
Naoko Takeuchis „Sailor Moon“ bis heute geprägt hat. Auch wenn die Liebe durch
die Fernsehserie ihren Anlauf genommen hat, stapeln sich immer noch kistenweise
die Comic-Hefte zu jeder einzelnen Folge in meinem Zimmer und die alten
Manga-Ausgaben und Art-Books haben auch bald ihren Weg in meine Sammlung gefunden.
Im Zentrum steht einfach die Faszination zu der Protagonistin, die reiner,
selbstloser und stärker ist, alles viele anderen weibliche Charakterinnen und
damit den Namen Kindheitsheldin mehr als verdient hat – dabei dachte sie selbst, sie
sei nur ein einfaches, 14-jähriges Schulmädchen. Sie war so viel mehr. Genau
dieses Gefühl sollten gute Geschichten ihren jungen Lesern geben! Sie sollten
Vorbilder sein, die einen prägen, einen leiten und zeigen, was möglich ist. Ich
bin jedenfalls vielen Charakteren unglaublich dankbar, dass sie für mich da
waren und das, obwohl man sie nicht anfassen kann. Aber sehen tut man sie.
Jedes Mal, wenn man die Seiten von neuem aufschlägt, egal wie viel Zeit
inzwischen vergangen sein mag…
"Eines Tages werden wir gehen müssen...neue Kriegerinnen und neue Sterne werden geboren werden...aber du, Sailor Moon, du wirst unsterblich sein..du wirst der schönste Stern sein, der auf ewig im Firmament scheinen wird."
- Naoko Takeuchi, letzter Satz aus dem "Sailor Moon" Manga
Die
Liste meiner Kindheitshelden könnte ewig weitergehen. Erfolgreiche Reihen wie
„Harry Potter“ oder die „Bis(s)“ Reihe
haben aber beispielsweise eher meine anfängliche Teenager-Zeit geprägt. Wenn es
zwei Reihen gibt, die mir wegen der Charaktere noch am Herzen liegen (und die
viel zu sehr in Vergessenheit geraten sind) dann sind das die „Artemis Fowl“
Reihe von Eoin Colfer und „Stravaganza“ von Mary Hoffmann, die ich etwa mit 12
Jahren entdeckt habe.
So, das ist viel mehr geworden, als ich eigentlich geplant hatte 🙈, aber da seht ihr gleich, wie toll ich das Thema finde. Auf Instagram werdet ihr vom 19. bis zum 25. Februar außerdem passende Beiträge von mir finden und einige meiner Lieblingsbücher sehen. Ich hoffe, ihr schaut vorbei :) Wenn ihr auch teilnehmen wollt, dann seht euch noch einmal meinen letzten Post an, dort findet ihr das Bild, auf dem die verschiedenen Themen der Challenge gelistet sind. Ich bin schon sehr gespannt, welche Kindheitshelden euch die ganzen Jahre über begleitet haben und freue mich sehr darauf mich mit euch und Lovelybooks darüber auszutauschen!!!💜
Ganz liebe Grüße
